Die Bata-Kolonie in Möhlin
Gegenstand der Ausstellung war die Bata-Kolonie in Möhlin, eine der bedeutendsten Siedlungen der Nordwestschweiz in diesem Jahrhundert. In den dreissiger Jahren begann der tschechische Schuhkonzern abseits des Dorfes Möhlin mit dem Bau einer Fabrikationsanlage mit dazugehörenden Wohnhäusern und Erholungseinrichtungen. Die grosse Ebene am Rhein bot neben den Anschlüssen an Strasse und Schiene auch die Möglichkeit des Schiffs- und Flugverkehrs für das ehrgeizige Unternehmen.
Der Siedlungsplan wurde vom Baubüro Bata in Zlin (Mähren) erarbeitet. Bei den Gebäuden handelt es sich um Einheitstypen, die auch in anderen Kolonien der Firma errichtet wurden. Nicht wenige Bauten sind von aussergewöhnlicher architektonischer Qualität, so etwa das Gesellschaftshaus aus dem Jahre 1948 des Zürcher Architekten Hannibal Naef (1902 - 1979). 1990 musste die Schuhherstellung in Möhlin aufgegeben werden. Nur sechzig Jahre nach der Errichtung liegt die Anlage heute beinahe brach. Die Perspektiven der bedeutenden Siedlung beschäftigen nicht nur die Firma selbst, sondern auch Gemeinde, Denkmalpflege, Heimatschutz und Hochschulen.
Die Ausstellung zeigte neben zahlreichen Dokumenten zur Kolonie in Möhlin auch den Ausbau anderer Bata-Siedlungen in Europa, insbesondere denjenigen des Hauptsitzes des Konzerns in Zlin. Weitere Beiträge befassten sich mit dem Firmengründer Tomas Bata (1876 - 1932) und dem Arbeitssystem der Firma. Auch die Frage nach der Zukunft des Areals wurde gestellt.