13.08. - 11.09.1988

Aktuelles Ereignis: Eisbahnhaus Davos

Nachdem wir im letzten Jahr in einer Dokumentation aufmerksam gemacht hatten auf das bedrohte und inzwischen teilweise zerstörte Landhaus Böhler in Oberalpina von Heinrich Tessenow, auf ein grossartiges Beispiel der beginnenden Moderne (1916 - 1918), mussten wir schon wieder plädieren für die Erhaltung eines gefährdeten Objekts im Kanton Graubünden: für das Eisbahnhaus in Davos, ein Architektur Denkmal der klassischen Moderne, ein wichtiger Schauplatz des Davoser Kulturlebens in der Zwischenkriegszeit. Davos war damals nicht nur exklusiver Kurort, sondern auch aufstrebendes Sportzentrum. Rudolf Gaberel (1882 - 1963), der das Eisbahnhaus gebaut hat, war der wichtigste Vertreter des Neuen Bauens in Graubünden. Zunächst selbst Patient auf dem Zauberberg, nahm er nach seiner Genesung Wohnsitz in Davos und wurde dort bekannt als Sanatoriums- und Spitalarchitekt. Sein Eisbahnhaus, ein markant in die Talsohle von Davos eingeschobener Riegel in einem langgezogenen, hölzernen Tribünentrakt, ist eines der bedeutenden Zeugnisse der Schweizer Architektur der dreissiger Jahre: ein mit Schindeln verkleideter, über achzig Meter langer Ständerbau, gedeckt mit dem damals bereits traditionellen Davoser Flachdach. Der Bau besticht auch durch seine handwerkliche Perfektion und bildet einen prägnanten Hintergrundsprospekt für das grosse Eis-Oval. Ausgerechnet dieser für Davos fast emblematische Bau ist nun vom Abbruch bedroht. Die wohlfeilen Argumente: das Raumprogramm entspreche den heutigen Anforderungen nicht mehr, zudem bestehe erhöhte Feuergefahr in dieser Holzkonstruktion. Weil wir der Ansicht sind, dass es sich beim Entscheid über das Schicksal des Eisbahnhauses um mehr als eine lokale Angelegenheit handelt, hatten wir uns zusammen mit dem Bündner Kunsthistoriker Christof Kübler und der Kunsthistorikerin Ursula Suter in einer kleinen Ausstellung der bedrohten Architektur des Eisbahnhauses und dessen Architekten Rudolf Gaberel gewidmet.  

Upcoming exhibitions

05.04. - 14.09.2025

What Was Could Be: Experiments Between Preservation and Architecture

An Exhibition by the  S AM Swiss Architecture Museum in Cooperation with the Chair of Construction Heritage and Preservation (Prof. Dr. Silke Langenberg), ETH Zurich.


Preservation is progressive: In current efforts to shift towards more sustainable building practices (known in German as the Bauwende, or ‘building turnaround’), preservation and maintenance of the existing building stock play a central role. The alteration or conversion of an existing building is considerably more resource-efficient than a comparable new build. This is leading to changes in the nature of architecture itself: where the focus used to be on new construction, building upon the built is increasingly considered the future of the discipline.

27.09. - 09.11.2025

SAY Swiss Architecture Yearbook

What defines Swiss architecture? The exhibition focuses on current construction and renovation projects with the aim of raising awareness about Swiss building culture and increase its visibility.
Curated by the S AM Swiss Architecture Museum and the magazine werk, bauen+wohnen.

29.11.2025 - 19.04.2026

Housing for Housing: The cooperative as a laboratory for coexistence

The exhibition presents cooperative housing regionally, nationally and internationally as a laboratory of non-profit-oriented cohabitation from which the entire city can benefit.