Die Antoniuskirche von Karl Moser
Die Antoniuskirche in Basel gilt als Baudenkmal von internationalem Rang. Im Herbst 1992 war ihre zehn Jahre beanspruchende Renovation beendet. Unter der Leitung von Ingenieur Vojislav Ristic und Architekt Thedy Doppler und in enger Zusammenarbeit mit der Basler Denkmalpflege entwickelten Experten ein Verfahren, nach dem der schadhafte Beton grossflächig abgespitzt und durch eine neue, bessere Betonschicht mit dem historischen Schalungsbild ersetzt wurde: ein Verfahren, das unter Fachleuten bis weit über die Grenzen Beachtung fand.
Als die Antoniuskirche in Basel 1927 vollendet dastand, erregte sie einiges Aufsehen: Überraschung und Begeisterung auf der einen, Befremden und Ablehnung auf der anderen Seite. Anlass gab in beiden Fällen der unverputzte, rohe Beton, der hier in der Schweiz bei einem Kirchenbau zur Anwendung kam.
Auch im Werk des Architekten Karl Moser (1860-1936) nimmt die Antoniuskirche eine herausragende Stellung ein. Nach fast dreissigjähriger überaus erfolgreicher Tätigkeit in der Karlsruher Architektengemeinschaft Curjel & Moser, die in der Schweiz z.B. den Badischen Bahnhof (1910-1913) in Basel, das Kunsthaus (1907-1910) und die Universität (1911-1914) in Zürich baute, war Moser 1915 in die Schweiz zurückgekehrt, wo er als Professor an der ETH Zürich jene Generation von Architekten heranbildete, von denen einige zu den bedeutendsten Vertretern des Neuen Bauens in der Schweiz gehören sollten.
Die Ausstellung im Architekturmuseum zeigte die Skizzen und Vorprojekte von Karl Moser, mit denen er die Verantwortlichen der katholischen Gemeinde für seinen Entwurf gewinnen konnte und die originalen Ausführungspläne. In historischen Photographien wurde die Baustelle, der Fortgang der Bauarbeiten und der vollendete Kirchenbau und seine Ausstattung (darunter die wertvollen Glasgemälde von Hans Stocker und Otto Steiger) dokumentiert. Die Darstellung galt weiter der jüngsten Renovation selbst und den bei der Betonsanierung angewendeten Verfahren.