Aktuelles Ereignis: Die Räume des Antikenmuseums
Von klassizistischen Häusern zum Antikenmuseum und zur Sammlung Ludwig
Mit der Neueröffnung des Antikenmuseums war uns Gelegenheit gegeben, auf zwei Bauten hinzuweisen, die für Basel in mehrfacher Hinsicht von Bedeutung sind.
Ein städtebaulich interessantes Grundstück entstand, als die Stadtmauer am St. Alban-Graben zu Beginn des 19. Jahrhunderts geschleift und das Areal der ehemaligen Domprobstei von der Stadt an bauwillige Privatleute versteigert wurde. Die beiden Käufer, der Bandfabrikant Johann Jakob Bachofen und der Geschäftsmann Isaak Iselin-Roulet, gelangten 1825 an den jungen Melchior Berri, der damals noch zur Ausbildung in Paris weilte und in Basel mit dem Bau des Stadtcasinos am Steinenberg (1939 abgebrochen) ein erstes Mal für Aufsehen gesorgt hatte.
Berri (1801 - 1854) erfüllte die Wünsche seiner Bauherren auf ganz individuelle Weise. Iselin erhielt ein für damalige Begriffe modernes Haus, ein Würfel, bestimmt von klaren Massverhältnissen und einer stark auf die Hausmitte hin orientierten Grundrissordnung. Mit diesem Haus schuf Berri den Prototyp eines städtischen Wohnhauses, das sich typologisch auf die italienische Renaissance-Villa zurückführen lässt. Anders das Bachofenhaus (auch 11 Domprobstei 11 ), das in manchen Zügen dem barocken Stadtpalais verwandt ist. 1955 erwarb die Stadt die beiden Liegenschaften; 1961 wurde die Einrichtung des neugeschaffenen Antikenmuseums im ehemaligen Haus Iselin ( Nr. 5) beschlossen, das mit dem Skulpturensaal gegen das Luftgässlein eine erste Erweiterung erfuhr (nach Plänen von Kantonsbaumeister Hans Luder) . Bald stellten sich erneut Platzprobleme ein. Nach Prüfung verschiedener Ausbauvarianten wurde ein Neubau verworfen und das Nachbarhaus ( Nr.7) von den Architekten M. Alioth und U. Remund zu Museumszwecken umgebaut. Baugeschichte, Funktionswandel und der jüngste Umbau waren Gegenstand der kleinen Ausstellung.