23.08. - 12.10.1986

Zelte

Mit der „Zelt“-Ausstellung hat das Architekturmuseum dazu bei getragen, einen faszinierenden Aspekt herauszuheben aus der gewohnten Architekturgeschichte und Grundlagen geliefert für ein erweitertes Bewusstsein gegenüber dem Bauen mit leichten Konstruktionen, mit Netzen und Membranen: anhand von Modellen, Originalteilen von Zelten, Photographien, Video und Diaschau. Die wichtigsten Typen von Nomadenzelten, militärische Zelte, Festzelte, Zelte für Massenveranstaltungen sind vorgestellt als Beispiele einer besonderen architektonischen Kultur. Zelt-Konstruktionen, schnell zu errichtende Behausungen, leicht zu transportierende Bauten kommen schon auf jahrtausende alten Reliefs Aegyptens vor, sie erscheinen auf mittelalterlichen Darstellungen höfischer Festlichkeiten und kriegerischer Auseinandersetzungen. Das Zelt wird bis heute von Nomaden Afrikas und Asiens benutzt, ist Unterkunft für Schutzsuchende bei Katastrophen, für Flüchtlinge in Kriegen. Das Zelt gehört zur modernen Freizeitgesellschaft, zum Camping, ist - in seinen gigantischen Ausmassen - geeignet zur Ueberdachung von Massenveranstaltungen, ist Zirkus-Kuppel, Ausstellungspavillon. Wenn sich jährlich während nur drei Tagen zwei Millionen Menschen in der Wüste vor Mekka versammeln, entsteht eine Zeltstadt von unvergleichbaren Ausmassen. - Trotzdem ist das "Zelt'' ein in der Architekturdebatte vernachlässigtes Phänomen. Impulse kommen auf diesem Gebiet vor allem aus der Ethnologie oder von einzelnen Architekten Persönlichkeiten, Universitätsinstituten und Firmen, die sich spezialisiert haben auf die Herstellung von Elementen des Zeltbaus.  

Kommende Ausstellungen

05.04. - 14.09.2025

Was war werden könnte – Experimente zwischen Denkmalpflege und Architektur

Im Zuge der Bauwende gewinnen Konzepte zur Erhaltung von Gebäuden und damit auch die Methoden der Denkmalpflege an Bedeutung.

27.09. - 09.11.2025

SAY Swiss Architecture Yearbook

Was macht Schweizer Architektur aus? Die Ausstellung reflektiert das aktuelle Bau- und Umbaugeschehen mit dem Ziel, das Bewusstsein für die Schweizer Baukultur zu fördern und ihre Sichtbarkeit zu steigern. 
Kuratiert vom S AM Schweizerisches Architekturmuseum und der Zeitschrift werk, bauen+wohnen.

29.11.2025 - 19.04.2026

Wohnen – not for Profit: Die Genossenschaft als Labor des Zusammenlebens

Die Ausstellung präsentiert das genossenschaftliche Wohnen regional, national und international als ein Labor des nicht-gewinnorientierten Zusammenlebens, von dem die gesamte Stadt profitieren kann.