Werkstattbericht aus Barcelona: para el'92
Vom 25. Juli bis zum 9. August fanden in Barcelona die Olympischen Sommerspiele statt. Das hat eine aussergewöhnliche Bautätigkeit bewirkt, die das Interesse weit über das lokale Publikum auf sich zog. So gewinnt Barcelona neue Konturen: Jugendstilhäuser werden vorbildlich renoviert, Museen und andere öffentliche Bauten entstehen, moderne Sportplätze und Wohnungsbauten, das Nahverkehrswesen bis hin zum Fernmeldesystem werden neu konzipiert, die alte Hafenstadt gewinnt zum ersten Mal einen Zugang zum Meer.
Das Architekturmuseum hat anhand von verkleinerten Plänen, Fotos, begleitenden Texten und einer Diashow einen kleinen Einblick in dieses einmalige architektonische Geschehen gegeben, das natürlich auch seine Schattenseiten hat. Aus der Fülle des Angebots trafen wir eine subjektive Auswahl und stellten keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern wollten vielmehr einen Werkstattbericht herstellen.
Mit der Nominierung Barcelonas für die Austragung der Olymipischen Spiele hatten Politiker und Architekten zusammen die Chance genutzt, die längst notwendige Modernisierung der Stadt voranzutreiben. Die Finanzierung dieser Projekte wurde durch den raschen ökonomischen Aufschwung Kataloniens nach dem Tod von General Franco im Jahre 1975 und der damit verbundenen politischen Veränderung möglich.
Das städtebauliche Leitbild bestand darin, die bereits existierenden Strukturen zu renovieren, zu ergänzen und durch Neubauten aufzuwerten. Die für die Olympischen Spiele notwendigen Infrastrukturen wurden deshalb nur für bestimmte, reperaturbedürftige Orte vorgesehen. Sie sollten nach den Spielen für die dort lebenden Menschen attraktiver zu bewohnen sein. Es waren dies der Olympische Ring auf dem "Montjuic", das Areal bei der "Diagonal", das Gebiet des •van d'Hebrons• sowie die "Poble Nou•. Daneben gab es auch ausserhalb dieser Zentren liegende Neubauten, wie die Erweiterung des Flughafens, der neue Fernsehturm sowie diverse an der Periferie der Stadt liegende Stadien.