08.07. - 20.08.1989

Paul Nelson 1895 – 1979

Der amerikanische Architekt Paul Nelson war 1895 in Chicago geboren, hatte einen grossen Teil seines Lebens in Frankreich verbracht, war1973 Franzose geworden und sechs Jahre später in Marseille gestorben. Der Architekturszene war sein Oeuvre seit den zwanziger Jahren bekannt, weniger allerdings dem grossen Publikum. Nelson hatte in Paris studiert und im Atelier von Auguste Perret erste Erfahrungen gesammelt. Er war Professor geworden an den amerikanischen Architekturschulender Universitäten von Yale und Harvard. In Frankreich, wo Nelson ebenfalls lehrte (Atelier Franco-Americain de l'Ecole des Beaux-Artsde Paris) galt Nelson als Amerikaner, in den Vereinigten Staaten alsFranzose.
Seine Biographie widerspiegelt ein Stück Geschichte. Er hatte Frankreich zum ersten Mal gesehen während des Ersten Weltkriegs von einem Kampfflugzeug aus. Er hatte sich während des Zweiten Weltkriegs als Präsident eines in Washington gegründeten Komitees unter dem Slogan „France for Ever" für Frankreich eingesetzt. Er war als Architekt zeitlebens den Prinzipien der Moderne, den Gedanken des Esprit Nouveau treu geblieben, die er im Paris der Zwischenkriegszeit mit geprägt hatte. Er arbeitete zusammen mit den Künstlern der damaligen Avantgarde, so mit Fernand Leger, Henri Laurens und Georges Braque. Er hatte ähnlich wie Jean Prouve, bautechnische Forschungen angestellt, Prototypen entwickelt für ein industrielles Bauen und sich systematisch mit dem Thema des Spitalbaus auseinandergesetzt, Lösungen gesucht für eine, nicht nur durch die Fortschritte der Medizin, sondern auch unter dem Eindruck der Opfer der Weltkriege bedingte aktuelle Bauaufgabe.
Die Ausstellung im Architekturmuseum in Basel war an der Ecole d’architecture in Nancy von Joseph Abram vorbereitet worden und gab mit Fotos, Plänen und Originalzeichnungen Einblick in die Arbeit von Nelson.

Kommende Ausstellungen

05.04. - 14.09.2025

Was war werden könnte – Experimente zwischen Denkmalpflege und Architektur

Im Zuge der Bauwende gewinnen Konzepte zur Erhaltung von Gebäuden und damit auch die Methoden der Denkmalpflege an Bedeutung.

27.09. - 09.11.2025

SAY Swiss Architecture Yearbook

Was macht Schweizer Architektur aus? Die Ausstellung reflektiert das aktuelle Bau- und Umbaugeschehen mit dem Ziel, das Bewusstsein für die Schweizer Baukultur zu fördern und ihre Sichtbarkeit zu steigern. 
Kuratiert vom S AM Schweizerisches Architekturmuseum und der Zeitschrift werk, bauen+wohnen.

29.11.2025 - 19.04.2026

Wohnen – not for Profit: Die Genossenschaft als Labor des Zusammenlebens

Die Ausstellung präsentiert das genossenschaftliche Wohnen regional, national und international als ein Labor des nicht-gewinnorientierten Zusammenlebens, von dem die gesamte Stadt profitieren kann.