Neues Bauen in den Alpen
Zum dritten Mal verlieh die Vereinigung «Sexten Kultur» 1999 den Architekturpreis «Neues Bauen in den Alpen» an Häuser im Alpenraum, die durch ihren herausragenden Umgang mit der Berglandschaft ein Zeichen gegen die alpine Tourismus-Architektur setzen. Mit dem «Grossen Preis für alpine Architektur» wurden ein Architekt und ein Ingenieur aus der Schweiz für ihr Gesamtwerk gewürdigt: Peter Zumthor, der mit dem Thermalbad in Vals international Beachtung fand und der Graubündner Architektur zu neuem Ansehen verhalf, sowie Jürg Conzett, dessen Meisterwerk der Ingenieurbaukunst, der Traversiner Steg, 1999 durch einen Felssturz zerstört wurde.
Für die sensible Auseinandersetzung mit dem Ort und die teils einfachen Lösungen der technisch anspruchsvollen und vielfältigen Aufgaben, die von Schulhäusern bis Zweckbauten reichen, zeichnete die Jury (Friedrich Achleitner, Wien; Sebastiano Brandolini, Mailand; Manfred Kovatsch, München; Marcel Meili, Zürich und Bruno Reichlin, Genf) unter 153 eingereichten Projekten aus Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz, weitere 14 aus und zollte 13 Bauten ihre Anerkennung. Alle Projekte wurden in der Wanderausstellung ausführlich mit Plänen, Skizzen und Photos, sowie Erläuterungen der Jury dokumentiert. Die unterschiedlichen Ansätze zt1m Beispiel von Conradin Clavuot (Schule in St. Peter, 1997/98), Gion A. Caminada (Schule in Duvin, 1992) oder Valerio Olgiati (Schule in Paspels, 1998) bewegen sich zwischen der Wiederbelebung alter Bautraditionen, der Integration eines neuen Gebäudes in seine Umgebung bis hin zur Architektur, die durch eindrückliche Innen- und Aussenraumbezüge als Instrument der Landschaftswahrnehmung dient.
Bildbeschreibung: Marcel Meili