Herzog & de Meuron. Architektur Denkform
Die Basler Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron arbeiten seit zehn Jahren zusammen. Sie kennen sich seit der Schulzeit, haben zusammen studiert und 1975 in Zürich, an der ETH, abgeschlossen. Zu den prägenden Erlebnissen ihres Studiums gehörte der Kontakt mit Aldo Rossi. Herzog & de Meuron gründeten 1978 ihr gemeinsames Bureau und sind sofort aufgefallen mit interessanten Wettbewerbsbeiträgen, die, auch dann, wenn sie nicht prämiert wurden, zu Diskussionen geführt haben, harausfordernd wirkten. Schon ihre ersten Beiträge wurden in verschiedenen Architekturzeitschriften publiziert. Die Bauten und Projekte von Herzog & de Meuron zeichnen sich aus durch eigenwillige, aber niemals beliebige Formgebung, durch unmittelbar eingesetzte Formelemente und Materialien. Darin verrät sich auch ihre Beziehung zur zeitgenössischen Kunst, zu den Konzepten der „Minimal Art“ und „Arte povera“ • Die einfachen Volumen und Hausformen - Kiste, Schopf, Baracke - oder die unveredelten Industrieprodukte - Sperrholz, Asphaltpappe, Durisol-Platten, vorgefertigte Beton-Platten - gehören für Herzog & de Meuron zum selbstverständlichen, der zeitgenössischen Zivilisation adäquaten Vokabular. Sie schaffen in ihren Entwürfen aber auch immer wieder Bezüge zu den „Inhalten“ : die Welten bewegung im Schwimmbadentwurf, die baumartigen Stützen im Park ... Die Architekten entwickeln ein Sensorium für die Nahtstellen zwischen Architektur und Natur, zwischen Artefakt und Gewachsenem, auch zwischen individuellen Erfahrungen und technischökonomischer Notwendigkeit.