Hannes Meyer. Zurück in Basel
Letztes Jahr wäre der Architekt Hannes Meyer hundert Jahre alt geworden. Damals eröffnete das Bauhaus-Archiv in Berlin einen Rückblick auf das Schaffen dieses bedeutenden Baslers. Die nächsten Stationen der Ausstellung waren das Deutsche Architekturmuseum in Frankfurt am Main, das Museum für Gestaltung in Zürich und das Bauhaus in Dessau. Nun kam Hannes Meyer "zurück" nach Basel, wo er aufgewachsen und ausgebildet worden ist, ehe er sich in Deutschland und England weiterbilden konnte. Nach dem ersten Weltkrieg baute Hannes Meyer für den "Verband Schweizerischer Konsumvereine (VSK) die Genossenschaftssiedlung "Freidorf" in Muttenz, die ihm sofort internationale Anerkennung eintrug. 1926 ging er eine Arbeitsgemeinschaft mit Hans Wittwer ein. Mit ihm zusammen erarbeitete er die Projekte für die Petersschule in Basel und die Gebäude des Völkerbunds in Genf. Obwohl beide auf dem Papier blieben, finden sie bis heute Beachtung. 1927 holte Walter Gropius Hannes Meyer als Meister ans Bauhaus und nach Dessau und überliess ihm die Nachfolge als Bauhausdirektor, Meyer blieb bis 1930 und folgte dann einem Ruf als Professor an die Hochschule für Architektur in Moskau. Er blieb in der damaligen U.S.S.R. bis 1936, kam zurück in die Schweiz und entwarf sein "Genossenschaftliches Kinderheim" in Mümliswil, bevor er 1939 nach Mexiko berufen wurde. Von dort kam er 1949 wieder in die Schweiz, ins Tessin, wo er 1954 starb. Nach den Hannes Meyer-Retrospektiven der letzten Monate richtete das Architekturmuseum sein Augenmerk vor allem auf Meyers Basler Zeit. Im Innenhof des Baudepartements am Münsterplatz 11 war gleichzeitig das rekonstruierte Büro der Arbeitsgemeinschaft Meyer und Wittwer zu sehen, in dem während kurzer Zeit weltberühmte Projekte entstanden sind.