Die Wohnung im Fenster / Fenêtres habitées
Das Architekturmuseum in Basel zählt die Zusammenarbeit mit Architekturschulen und ihren einzelnen Instituten zu seinen wichtigsten Aufgaben. Dadurch sind in den letzten Jahren Ausstellungen und Publikationen zu einzelnen Architektenpersönlichkeiten, über architektonische Themen oder auch Entwurfstheorien zustandegekommen. Dadurch ist es auch möglich geworden, Aussenstehenden Einblick zu verschaffen in die Lehr- und Forschungstätigkeit der technischen Hochschulen.
Mit der Ausstellung „Die Wohnung im Fenster“ widmete sich das Architekturmuseum den Resultaten eines in mancher Hinsicht exemplarischen Lehrvorgangs an der Ecole polytechnique federale (EP FL) in Lausanne. Ausgehend von einer städtischen Wohnsituation in Lausanne, einem heute citynahen, inzwischen schon beinahe aufgegebenen Arbeiterquartier aus dem 19. Jahrhundert wurden - vom dritten und vierten Jahr des Entwurfslehrstuhls Gilles Barbey und Roger Diener - an der EPFL Vorschläge für neue Häuser erarbeitet. Aus der exakten Aufnahme der bestehenden Bauten, dem Aeusseren und Inneren der Wohnhäuser, ihrer städtebaulichen Lage, ihrer Benutzung im soziologischen und ethnologischen Sinn, resultierten die Vorschläge der Studenten für neue Gebäude. Die behutsame Annäherung an die bestehenden Bauten - auf verschiedenen methodologischen Ebenen - kennzeichnete nicht nur den Arbeitsprozess, sondern auch die Resultate, die Entwürfe. Sowohl in der Ausstellung, als auch in der begleitenden Publikation wurden die Schritte, die zum Entwurf führten, nachvollziehbar und belegten damit die Bedeutung des Arbeitsprozesses.