08.11.1997 - 11.01.1998

Basler Projekte I. Diener & Diener, August Künzel. Centralbahnplatz - Von der Drehscheibe zum Arboretum

Mit der Präsentation eines Projektes für den Centralbahnplatz begann das Architekturmuseum eine neue Ausstellungsreihe städtebaulicher Beiträge für Basel. Architekturbüros werden eingeladen, für urbane Brennpunkte Ideen zu entwickeln und freie Gestaltungsmöglichkeiten aufzuzeigen Die Entwürfe sind als neue, eigenständige Bilder und Denkmodelle für die Stadt zu verstehen, nicht aber als mehr oder weniger raffinierte Verbesserungsvorschläge vorhandener Situationen.

Das Architekturmuseum hatte zu Beginn der Ausstellungsreihe die Architekten Diener & Diener und August Künzel, Landschaftsarchitekt, eingeladen, ein Projekt für den Centralbahnplatz zu entwickeln. Basel wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts zum Knotenpunkt dreier internationaler Bahnlinien, der schweizerischen, deutschen und französischen. Entsprechende Bahnhofsbauten dokumentieren bis heute die topographisch-politische Grenzsituation der Stadt. Die drei Bahnhöfe, die heute noch in Betrieb sind, entstanden als Zeugnisse des neuen Industriezeitalters um die Jahrhundertwende, teilweise an anderen Orten als ihre Vorgängerbauten. Sie belegen das rapide Wachstum und die Bedeutung der Eisenbahnen nach Eröffnung des Gotthardtunnels. Der wichtigste Bahnhof ist der schweizerische, dessen tangentiale Lage zur Stadt von Anfang an unbefriedigend und umstritten war. Verschiedene Wettbewerbe und Studien galten seit den dreissiger Jahren diesem Problem.

Das Projekt von Diener & Diener und August Künzel für den Platz vor dem Bundesbahnhof ist kein Versuch, die Fehlentwicklungen der vergangenen Jahrzehnte rückgängig zu machen. Er ist auch nicht die Rekonstruktion einer älteren, verschütteten Fassung des Stadtgrundrisses. Vielmehr wollen die Architekten ein Potential ausschöpfen, das dort angelegt und bis heute nicht erschlossen ist. Sie verstehen den Centralbahnplatz, wie andere Plätze auch, als den öffentlichen Ort der Stadt «par excellence», als Zeugnis einer kollektiv getragenen und erlebten städtebaulichen Vision. Es geht ihnen um eine präzisere Beziehung zur Stadt, um die Überwindung der «unsichtbaren Mauer» der dominierenden Strassenverkehrsachse des Rings und letztlich um mehr Eigenständigkeit des Platzes.  

Kommende Ausstellungen

05.04. - 14.09.2025

Was war werden könnte – Experimente zwischen Denkmalpflege und Architektur

Im Zuge der Bauwende gewinnen Konzepte zur Erhaltung von Gebäuden und damit auch die Methoden der Denkmalpflege an Bedeutung.

27.09. - 09.11.2025

SAY Swiss Architecture Yearbook

Was macht Schweizer Architektur aus? Die Ausstellung reflektiert das aktuelle Bau- und Umbaugeschehen mit dem Ziel, das Bewusstsein für die Schweizer Baukultur zu fördern und ihre Sichtbarkeit zu steigern. 
Kuratiert vom S AM Schweizerisches Architekturmuseum und der Zeitschrift werk, bauen+wohnen.

29.11.2025 - 19.04.2026

Wohnen – not for Profit: Die Genossenschaft als Labor des Zusammenlebens

Die Ausstellung präsentiert das genossenschaftliche Wohnen regional, national und international als ein Labor des nicht-gewinnorientierten Zusammenlebens, von dem die gesamte Stadt profitieren kann.