9=12. Neues Wohnen in Wien
Im Mittelpunkt der Ausstellung stand das Wohnen am Stadtrand, ein Siedlungsprojekt im Westen von Wien, die Mustersiedlung Hadersdorf. Mit Unterstützung der Zementindustrie entwarfen 9 international bekannte Architekten 12 Häuser, die den technischen Standard der Betonproduktion hinterfragen und weiterentwickeln. Zudem ging es darum, die bekannten Typologien der klassischen Mustersiedlung zwischen Villa, Reihenhaus und Etagenwohnung zu erweitern um Häuser mit verschiedenen Wohnformen, die den Widerspruch zwischen Urbanität und Stadtrand aufgreifen und kreativ umsetzen. Jeweils drei Architekten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz arbeiteten auf Grund des Bebauungsplans von Adolf Krischanitz. Es waren dies: Hermann Czech, Roger Diener, Max Dudler, Hans Kollhoff, Adolf Krischanitz, Peter Märkli, Marcel Meili und Markus Peter, Otto Steidle, Heinz Tesar. Die Freiraumgestaltung von Anna Detzlhofer band das autonome Einzelhaus in das homogene Gesamtkonzept der Anlage ein.
Das Architekturmuseum zeigte Pläne und Modelle aus Betonguss aller Entwürfe. Zudem gaben filmische Portraits der Beteiligten Einblick in die verschiedenen Phasen des Schaffensprozesses. Einzigartig bei diesem Projekt war die frühzeitige Zusammenarbeit mit der Bauindustrie, insbesondere der Betonindustrie. Die ausgewählten Architekten waren prädestiniert, das Thema Beton im Wohnbau in ihrer Arbeit neu zu überdenken und zu erproben. Die Ausstellung wurde von Adolf Krischanitz in Zusammenarbeit mit dem Architekturzentrum in Wien konzipiert. Nach der langen Planungsphase 2000-2002, trat das Siedlungsprojekt im Frühjahr 2003 in die Realisierungsphase. Zur Ausstellung erschien eine Sondernummer der Reihe «hintergrund 16».