Ein klares JA vom S AM zur Kaserne!
Am 12. Februar 2017 wird über das Sanierungs- und Umbauprojekt des Kasernenhauptbaus abgestimmt. Die Wellen schlagen hoch – der Abstimmungskampf ist seit Tagen in der heissen Phase. Das S AM Schweizerisches Architekturmuseum spricht sich klar für den Umbau des Kasernen-Hauptbaus aus, weil es das aktuell wichtigste Projekt in Basel für die Schaffung öffentlichen Raumes ist.
Öffentlicher Raum ist kein Luxus, den sich eine Stadt leisten kann oder nicht, sondern ihr wichtigstes Grundnahrungsmittel. Wir brauchen öffentliche Räume, um uns als Gesellschaft zu erfahren und weiter zu entwickeln. Hier können wir einander begegnen und uns als Teil eines grösseren Ganzen begreifen. Die neue Kaserne stellt Basel genau einen solchen Ort der gesellschaftlichen Verständigung zur Verfügung.
Die neue Kaserne gibt den Bürgern und Besuchern Basels ein öffentliches Wohnzimmer mit Platz für vielfältigste Nutzungen: eine gedeckte Plaza im Erdgeschoss, ein Restaurant, eine Buvette, eine Skybar, einen grossen Veranstaltungsaal für Theater, Performance, Vorträge oder Bankett, einen Proberaum, einen Co-Working-Raum, 14 Projekträume, einen Fest- und Seminarraum, ein Wohnstudio, einen Pop-up Store, ein Ladenlokal, Büroräume für die Kaserne, einen Raum für die Moschee, einen Raum für den Ruderclub, einen Raum für die Fähre und Lagerflächen. Kein anderer Ort in Basel bietet der Öffentlichkeit eine derartige Nutzungsvielfalt.
Die neue Kaserne ist ein Gewinn für ganz Basel. Dank der Öffnung des Gebäudes verlängert sich der wohl beliebteste öffentliche Raum Basels, die Rheinpromenade, über den Kasernenplatz in das Herz Kleinbasels. Die neue Kaserne verkürzt Wege und rückt die beiden Hälften der Stadt enger zusammen.
Dabei haushaltet die neue Kaserne klug mit den bestehenden Werten der Allgemeinheit. Sie gibt dem in die Jahre gekommenen Gebäudeensemble nicht nur die längst überfällige bauliche Frischzellenkur, sondern auch eine neue starke Identität als einem Leuchtturm der stadtbürgerlichen Gesellschaft. Jede und jeder in Basel wird von der Kaserne profitieren, weil sie als öffentlicher Raum eben wirklich für alle da ist.
Deswegen ist die neue Kaserne jeden Franken ihres Budgets von 45,8 Mio Franken wert, wovon alleine zwei Drittel für die reine Sanierung bestimmt sind, die zwingend geschehen muss. Weitere 3 Mio. sind nötig, damit während der Sanierungsarbeiten Veranstaltungen wie Tattoo, Herbstmesse oder Open Air Basel auf dem Kasernenplatz durchgeführt werden können. Und die Anpassung des Gebäudes an seine wichtigen neuen Nutzungen, die den langfristigen Mehrwert für die Öffentlichkeit ausmachen, schlägt mit vergleichsweise geringen 9,2 Mio. zu Buche.
Schlussendlich gilt es auch, die mehr als dreijährige Arbeit der Planer zu würdigen. Es ist ihnen gelungen, die verschiedenen Bedürfnisse und Anliegen von Denkmalpflege, Tattoo, Kulturszene, Quartier und bestehende Nutzer zu einem ausgewogenen Ganzen zu einem Konsens zusammenzuführen, der jetzt von allen unterstützt wird.
Eine derartige Chance, sich einen gesellschaftlich so wertvollen Raum zu schenken, wird Basel nicht so schnell wieder bekommen.
Das Schweizerische Architekturmuseum wirbt deswegen nachdrücklich dafür, bei der Abstimmung am 12. Februar mit JA für den Umbau der Kaserne zu stimmen.
Andreas Ruby
Direktor Schweizerisches Architekturmuseum
P. S. Ergänzende Informationen haben die Architekten in einem Plädoyer, einem kurzen Film und einer Diaschau zusammengestellt.