Junge Basler Architekturbüros II. Christian Dill, Osolin & Plüss, Luca Selva und Jean-Pierre Wymann
Das Architekturmuseum Basel zeigte im Herbst 1996 den ersten Teil einer Ausstellungsreihe, die jungen Architekturbüros in Basel gewidmet ist. Ziel dieser Serie ist es, die Arbeit einer neuen Generation von Architektinnen und Architekten zu beleuchten und erste Ergebnisse der Öffentlichkeit vorzustellen. Schon die Präsentation 1996 warf die Frage auf, wie sich junge Büros im besonderen architektonischen Klima von Basel, dem «exponiertesten Ort zeitgenössischer Baukunst in Europa» (Lutz Windhöfel), bewegen. Neben international bekannten Basler Architekten wie Diener & Diener oder Herzog & de Meuron entwickelte eine nachfolgende Generation in den letzten Jahren innovative Konzepte, die eine öffentliche Präsentation verdienen. Mit dem Stichwort «jung» ist nicht primär der Jahrgang der eingeladenen Architektinnen und Architekten gemeint, sondern die Tatsache, dass sie am Anfang ihrer Tätigkeit stehen. Gerade sie haben unter der anhaltenden Rezession, d.h. den schwindenden Bauaufträgen zu leiden.
Im zweiten Teil der Ausstellungsreihe präsentierten wiederum drei Architekturbüros auf jeweils einer Etage des Museums ihre Arbeiten. Eingeladen waren: Christian Dill, Osolin & Plüss, Luca Selva und Jean-Pierre Wymann. In ihrer Formensprache und ihrer Haltung zur Architektur unterscheiden sich die Architekten. Ganz bewusst verzichtete das Museum auf den Versuch einer Konstruktion von Gemeinsamkeiten, weder auf inhaltlicher noch auf formaler Ebene. Da gab es poetische Annäherungen an eine Aufgabe, wie sie Christian Dill in seinem Heim für geistig behinderte Erwachsene an der Riehenstrasse 300 (1992-97) verfolgt. Dem standen Versuche mit minimalen Eingriffen von Osolin & Plüss gegenüber, die in verschiedenen Umbauten fast unsichtbar ihre Wirkung entwickeln (z.B. Schulhaus Horburg, 1994-96). Luca Selva und Jean-Pierre Wymann setzen sich dagegen mit einem bestimmten Material und dessen Verwendung intensiv auseinander, wie beispielsweise das Kaltbrunnen-Schulliaus (1994-96) zeigt. Die Ausstellung präsentierte somit keine grossen Werkverzeichnisse der eingeladenen Büros, sondern lenkte die Aufmerksamkeit auf innovative Ansätze und Schritte , die neugierig machen.